Moderation

Wenn eine Konfliktsituation auftaucht und die beteiligten Personen das Problem selbst nicht aus eigener Kraft durch Gespräche lösen können, kann eine Moderation durch eine Person aus dem direkten Umfeld erfolgen.

Der Moderator unterstützt die Konfliktpartner, darf dabei jedoch nicht in selber in den Streit involviert sein. Wenn intern keine Person als Moderator geeignet ist, weil die Qualifikation oder die Neutralität fehlt, ist ein externer Moderator vorzuziehen.

Struktur und Ziele einer Konfliktmoderation entsprechen dem Konfliktgespräch. Der Wesentliche Unterschied liegt darin, dass in einer Moderation das Gespräch durch einen unbeteiligten Moderator gelenkt wird, der wieder auf die Struktur zurück führt und die Gemüter beruhigt, wenn es notwenig ist.

Wichtig ist, dass die Moderation an einem Ort stattfinden, an dem keiner der Beteiligten einen Heimvorteil hat. Dafür können ein neutrales Besprechungszimmer oder externe Räume gewählt werden.

Vorbereitung eines Konfliktmoderation

  • Moderator auswählen
  • Klären, welche Personen beteiligt sind
  • Klären, welche Personen am Gespräch teilnehmen werden
  • Termin für das Gespräch mit allen Teilnehmern abstimmen und vereinbaren
  • Auswahl eines neutralen Ortes

Ablauf einer Konfliktmoderation

  • Ausgangssituation klären
  • Thema konkretisieren
    Was genau ist das Problem?
    Welche Ursachen kennen oder vermuten Sie?
    Wie wirken sich diese Ursachen auf das Problem aus?
    Welche Gefühle werden dabei in Ihnen erzeugt?
  • Sichtweisen der beteiligten Personen herausarbeiten
  • Lösungsideen erarbeiten (noch nicht bewerten!)
  • Lösungsideen bewerten und auf Tauglichkeit prüfen
  • Handlungsabmachungen vereinbaren: Aktionsplan

Es erfolgt die Umsetzung der Vereinbarungen und abschließend eine Rückbetrachtung sowie ein Feedback (vgl. Soft Skills für Softwareentwickler Vigenschow/Schneider/Meyrose 2019)

Was tun, wenn die Moderation gescheitert ist?

Wenn die Moderation ebenso wie vorherige Gespräche nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben, kann das verschiedene Gründe haben. Wenn die Beteiligten schon zu tief in den Konflikt und ihre jeweilige Rolle dabei verstrickt sind, ist eine Moderation nicht mehr ausreichend.

In einigen Fällen ist das vorher absehbar, dann empfehle ich einen anderen Weg. In anderen Fällen zeigt sich die Tiefe der Konflikte bei den Beteiligten erst im Lauf der Moderation. So kann eine Moderation auch ohne abschließende Lösung den Weg z.B. für eine Mediation möglich machen.

Abb. Konfliktstufen nach Glasl aus dem Buch "Soft Skills für Softwareentwickler" von Vigenschow/Schneider/Meyrose, dpunkt.verlag, 2019
Abb. Konfliktstufen nach Glasl aus dem Buch „Soft Skills für Softwareentwickler“ von Vigenschow/Schneider/Meyrose, dpunkt.verlag, 2019

Zur Einschätzung der passenden Unterstützung bei der Lösungsfindung hilft ein Blick auf die Konfliktstufen. Abhängig von dem Umgang mit dem Konflikt und der inneren Einstellung der Beteiligten dazu finden Sie in den Konfliktstufen eine erste Einschätzung der Möglichkeiten zur Bewältigung.